ZENTRALER TRANSKRIP­TOR an MINERVA

DER ZENTRALE TRANSKRIP­TOR MELDET SICH ZU WORT!

 

HALLO MINERVA, HIER SPRICHT DER ZEN­TRALE TRANSKRIPTOR. Genauer gesagt: hier spricht Transkriptor1, allerdings im Auftrag aller anderen Transkriptoren. (Z.B. Transkriptor2 hält sich zur Zeit in Amiland auf. Später mehr.)

Vorab natürlich herzlichste Glück­wünsche zum frühlingshaften ROSA-coming-out. Man hat mit Genugtuung bemerkt, daß hier eine engere Bezie­hung zwischen Sputnik und Dir (TCM/Verkauf an Kinokasse/etc.) zu­stande gekommen ist. Auf, Auf, Auf! Ist das jetzt alles ganz autonom? Am besten gefiel dem Transkriptor natürlich die ganze TCM-Verbräme, vor allem die Bemerkungen über das Verhältnis von Nord- und Südstaaten in Amiland; ganz prima. Gefreut hat man sich außerdem über die diskreten, aber fundierten Kenntnisse des AÖ, mit dem sich der ZENTRALE TRANSKRIPTOR seit nunmehr ca. drei Jahren zu beschäftigen sucht. Aber du weißt ja: some people get their kicks ... Nochmal Amiland: Nord und Süd, ok. Was aber mit der ganz wichtigen eastcoast/westcoast-Pro­blematik machen, du weißt schon, transversal dazu usw. ?

Herauszuheben natürlich auch die endgültige Rehabilitierung der Berli­ner Zeitung als zuverlässigste Infor­mationsquelle der Stadt. Pflichtlek­türe! Wie gesagt: Ein dickes Lob. Große Spannung beim Transkriptor, bis das Burroughs-Heft herauskommt ... (Vielleicht in Bälde nur noch The­menhefte ?)

Philosophie mit den Ohren hört sich gut an (!). Obwohl Kamper doch ein bißchen zu viel Spielraum gelassen wurde in seinem "Ich bin der liebe Onkel Professor von nebenan" - Para­digma, n'est-ce pas? Aber dies ist wie gesagt keine Einschränkung des obi­gen Blanko-Lobes, never mind.

Der Transkriptor1 möchte sich mit diesem Schreiben so weit vorstellen, wie es seine bürgerliche Daseinsweise erlaubt. Du brauchst also keine Angst zu haben, daß sich hier irgendein Chaot einen Spaß erlaubt, nein: der ZENTRALE TRANSKRIPTOR war von Deiner Erscheinung tatsächlich so positiv überrascht, daß er Dir hier, ohne sich anbiedern zu wollen, schon mal anbietet, sich mit seinen be­schränkten Fähigkeiten in Deinen Dienst stellen zu wollen.Sprachrohr des ZENTRALEN TRANS-KRIPTORS ist hierbei vorerst Transkriptor1. Wie gesagt, das Inco­gnito ist erstmal notwendig, weil andernfalls die ganze Familie ...

Hier also schon mal eine erste Ankün­digung, unverbindlich! (Einerseits noch alles in der Mache, andererseits mußt Du die Zeit für den Raum, also im Heft bestimmen). Wie sieht’s denn aus mit Übersetzun­gen aus den Mille plateaux, also copy­right usw. Die Arbeit der Übersetzung selbst ist nicht das Problem ...

Dann: zur Philosophie des Hörens ja unentbehrlich: ein Artikel über die längst vergessene LOU REED-Platte "MetalMachineMusic" als Pilotprojekt für ein evtl. Themenheft "Industrial Music" (jaja, Genesis P. ist auch Dir nicht unbekannt geblieben, aber kennst Du auch die Linernotes zu be­sagtem Reed-Album? Ganz wichtig!)

Darüber hinaus: Berichte von Tran­skriptor2 aus Amiland: Warum Lyo­tard, der ja wohl so ziemlich an die 70 ist, eine dreijährige Tochter hat, und warum er so aussieht wie Dieter Hil­debrand erst in zehn Jahren; was Derrida auf Gastvorträgen über das politische Konzept der Freundschaft zu erzählen hat; warum eine Affäre mit der Frau des postmod. Profs aus Griechenland einen Weltkrieg auslö­sen kann; was "Der große Gatsby" mit Pynchon am Hut hat; warum in Ame­rika rote Nelken an gut gekleidete Studenten verteilt werden usw.; Alles natürlich Infos aus erster Hand, und was Chandler an Hammett lobte kann die Minerva dem Transkriptor auch nur zugute halten... Das wars.

souverän: DER TRANSKRIPTOR

 

 

DER BRIEF des ZT wurde abgedruckt in der MINERVA FLUGSCHRIFT exitus extra 1990.1. Der wahre Absender war nicht bekannt und gab sich auch nie zu erkennen. # headquarter MINERVA